Wir haben das erste Drittel unserer Bosnienreise hinter uns und sind auf dem Weg in den Sutjeska Nationalpark, der im serbischen Teil von Bosnien liegt. Wir fahren mit dem Bus nach Foča und steigen dort in ein Taxi um. Der Taxifahrer ist gesprächig, denn er freut sich, Deutsche zu sehen.
Wir entscheiden uns heute für einen Guide, der uns mit seinem Auto die Umgebung von Sarajevo zeigen wird. Neben der Landschaft und einigen Sehenswürdigkeiten, bin ich besonders auf die bosnischen Pyramiden gespannt. Schon zu Hause hatte ich davon gelesen: „Die ältesten Pyramiden, die je entdeckt wurden. Wenn ihre Echtheit bewiesen wird, dann muss die Geschichte neu geschrieben werden.“
Es regnet, alles ist grau. Wir sind erschöpft. Es hat viel geregnet in den letzten Tagen. Das war unangenehm aber auch schön. Das Drina-Tal war oft wolkenverhangen und lichtete sich mit dem Fortschreiten des Vormittags. Die Sonne löste die Wolken langsam auf, so dass sie zögernd den Blick auf die gegenüberliegenden Berge und das tief unten glitzernde Drina-Tal freigaben. Das ganze Tal schien zu dampfen und eine geheimnisvolle Stimmung breitete sich aus. Bis neue Wolken vor die Sonne zogen, es zu frösteln begann und das Tal erneute verschwand. Ein sich wiederholendes Schauspiel, das manchmal bedrohlich wirkte. Ich liebe diese Wolkenwechsel, das frösteln auf der Haut und die erneute Erwärmung.