Die Corona-Zeit ist eine Zeit der Umkehrung: Während man früher zum Arzt ging, um sich seine Krankheit bescheinigen zu lassen, geht man heute dort hin, um seine Gesundheit zu beweisen. Grundrechte werden zu Privilegien und die Impfung ist für Jüngere wichtig, nicht um sich selbst, sondern andere zu schützen. Auch das Heldentum hat sich verkehrt: Früher war man ein Held, wenn man auszog und Feinde niederrang; heute werden Menschen so bezeichnet, wenn sie zu Hause bleiben und sich mit Chips vollstopfen. Das neue Heldentum scheint den Deutschen zu gefallen. So haben deutsche Erwachsene innerhalb des letzten Jahres durchschnittlich 5,7 kg zugenommen. Es steht zu vermuten, dass in wenigen Jahren viele Heldenfriedhöfe unsere Wanderwege säumen werden.
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